Jeder gehört irgendwann zur „Generation 50 plus“ oder begleitet, betreut oder pflegt einen Menschen dieser Gruppe. Diese Seite enthält daher einige Tipps für Senioren oder Menschen, die Senioren unterstützen.
Manchmal werden Pflegehilfsmittel wie Rollstuhl, Rollator, Toilettenstuhl oder Pflegebett benötigt. Die meisten dieser Hilfsmittel kann man sich verschreiben lassen. Man bekommt sie dann auf Kosten der Krankenkasse im Sanitätsgeschäft geliehen.
Viele Menschen haben kein Geld zum Anlegen, sondern Schulden, die getilgt werden müssen.
Senioren bekommen monatlich deutlich weniger Geld als früher. Sorge deshalb unbedingt dafür, dass du von deinen Schulden wegkommst! Kaum etwas ist teurer und unnützer, als Zinsen, die für Schulden auf überzogenen Konten gezahlt werden müssen.
Schritte zu einem Leben ohne Schulden:
Voraussetzung für eine Altersrente ist, dass genügend lange in die Rentenversicherung eingezahlt wurde, oder dass andere anrechenbare Zeiten (z. B. Kindererziehungszeiten) vorhanden sind. Diese Zeiten sind im Rentenbescheid aufgelistet. Solche Versicherungsverläufe werden ab dem 45. Lebensjahr an die Versicherten versandt.
Aber haben Sie Ihren Versicherungsverlauf wirklich schon mal gründlich nachkontrolliert?
Sind alle Zeiten darin korrekt und monatsgenau registriert?
Schule und Ausbildung ab dem 16. Geburtstag, Kriegsdienst, Arbeitsdienst, Gefangenschaft, Bundeswehr oder Zivildienst, Zeiten der Arbeitslosigkeit, Kindererziehungszeiten, Zeiten, in denen als Arbeiter oder Angestellter gearbeitet wurde, Zeiten mit Minijob und Zeiten in denen freiwillig in die Rentenversicherung eingezahlt wurde.
Ist der Versicherungsverlauf lückenlos?
Wenn nicht: Versuche noch Belege für diese Zeiten zu finden
und bei der Rentenversicherung registrieren zu lassen!
Selbst wenn die Rente damit nur um ein paar Euro steigt, lohnt es sich.
Auch bei Zusatzversicherungen aus Zeiten im öffentlichen Dienst
oder bei der Berechnungsgrundlage von Pensionszahlungen kann sich ein genaues Hinschauen lohnen. Ebenso sollten Empfänger von Witwen-, Witwer- oder Waisenrenten den Versicherungsverlauf
und den Rentenbescheid genau prüfen.
Auch für eine Erwerbsunfähigkeitsrente (EU-Rente) ist ein möglichst langer gut geklärter Versicherungsverlauf die Voraussetzung.
Wenn mit der Rente noch nicht alles klar ist, sollten Sie sich nicht nur bei der deutschen Rentenversicherung beraten lassen, sondern sich danach auch 60 bis 90 Minuten Beratung bei einem unabhängigen Rentenberater leisten.
Spätestens beim Erstellen von Steuererklärungen wird klar, dass es nötig ist, alle Unterlagen, die sich angesammelt haben, gut sortiert abzulegen.
Ziel sollte es sein, auf jedes beliebige Papier innerhalb von 5 Minuten zugreifen zu können.
Sortierte Unterlagen helfen jedem Menschen selbst und sind in Notfällen oder künftigen Betreuungs- und Pflegefällen eventuell entscheidend wichtig.
Sind alle Versicherungsunterlagen übersichtlich
in einem Ordner sortiert?
Ist überprüft, dass keine Versicherung doppelt besteht?
Sind die Versicherungen preiswert? Ein Versicherungsvergleich lohnt sich.
Private Haftpflichtversicherung:
Dies ist für Menschen jeden Alters die wichtigste Versicherung.
Auch ein Fußgänger kann durch Versehen und Verkettung unglücklicher Umstände einen Millionenschaden anrichten:
Ein Personenschaden oder ein beschädigter Öltransporter reichen dafür schon.
Private Haftpflichtversicherungen sind nicht teuer, aber die Preise sind unterschiedlich hoch.
KfZ-Versicherung:
Die Versicherung wird auch billiger, wenn berücksichtigt ist, welche Personen mit dem Auto fahren und dass vielleicht nur 20.000 km/Jahr oder weniger gefahren wird.
Gebäudeversicherung:
Diese Versicherung zahlt für Schäden am Gebäude, nicht an seinem Inhalt.
Sie wird auch Brandversicherung genannt. Existiert so eine Versicherung? Entspricht sie dem aktuellen Stand und sind Ausbaumaßnahmen oder Erweiterung des Gebäudes enthalten? Sind Schäden durch Sturm, Wasser und Terrorismus mit versichert?
Hausratversicherung:
Passen die Versicherungssumme und der Wert des versicherten Hausrats bzw. die Fläche der Wohnung (in m²) noch zusammen? In vielen Fällen hat sich die Wohnfläche verkleinert, aber die Versicherungssumme wurde nicht angepasst. Bei einem Umzug in ein Pflegezimmer entfallen ein eigener Haushalt und damit das „versicherte Risiko“ ganz. Die Hausratversicherung kann in diesem Fall sofort gekündigt werden.
Rechtsschutzversicherung:
Es muss überprüft werden, ob diese Versicherung noch passt: Z. B. ist Arbeits-Rechtsschutz für die meisten Rentner nicht mehr nötig.
Der Vertrag kann entsprechend geändert werden. Wer Mitglied im Mieterverein ist und dort beraten wird, sollte sich überlegen, ob er noch eine Versicherung für Miet-Rechtsschutz benötigt.
Lebensversicherung:
Liegen alle Unterlagen zu noch nicht ausgezahlten Lebensversicherungen bereit?
Ist der Eintrag „Begünstigter im Todesfall“ noch aktuell?
Einer der großen Ausgabenposten für Senioren (und auch andere Menschen)
sind die Praxisgebühren bei Ärzten und die Zuzahlungen zu Medikamenten,
Krankenhäusern, Krankentransporten, Kuren usw..
Wenn Zahlungen einen gewissen Teil des Bruttoeinkommens übersteigen, sollte geprüft werden, ob es von der Krankenkasse erstattet wird.
Achtung: Ihre Krankenkasse informiert Sie eventuell nicht automatisch, wenn die
Zuzahlungsgrenze erreicht wird. Man muss sich selbst um dieses Thema kümmern!
Es gibt immer noch viele Menschen, die ihr Geld auf dem Girokonto, einem Sparbuch in einer Schublade, unter der Matratze oder in einer Teedose aufbewahren. Bei diesen Anlagearten erhält man sehr wenig oder gar keine Zinsen. Bei Geld ist es daher wichtig Beratung für die passende Geldanlage zu suchen.
Wer ein Haus oder eine Eigentumswohnung hat, kann das Geld nach der Zuteilung für
Arbeiten am Haus nutzen.
Mieter können es für Renovierungen nutzen.
Wer den Bausparvertrag nicht für diese Zwecke nutzt, muss ihn 7 Jahre bestehen lassen.
Notfalls kann man ihn auch vorher innerhalb von ein bis zwei Wochen auflösen;
man erhält dann aber nicht die staatlichen Prämien.
Es kann sinnvoll sein, schon einige Jahre vor Rentenbeginn einen Bausparvertrag abzuschließen.
Er ist dann bald nach Rentenbeginn zuteilungsreif.
Im Todesfall besteht für den/die Erben ein Sonderkündigungsrecht.
Die staatlichen Prämien gehen dann nicht verloren.
Wer als Senior einen Angestelltenjob oder Minijob hat,
kann auch Geld als Vermögenswirksame Leistungen (VL) anlegen.
Wenn man Kapital als Gold anlegen möchte, dann nicht in teuren Gedenkmünzen,
sondern in gängigen Münzen wie z. B. Krügerrand oder Maple Leaf, deren Wert nur wenig über dem Goldpreis liegt. Sie gibt es auch als 1/2 oder 1/10. Hierfür gibt es keine Zinsen, aber bei fallenden Aktienkursen oder in Krisenzeiten steigt ihr Wert. Auch 10€ Silbermünzen können interessant sein. Diese Münzen und ähnliche Wertsachen sind am sichersten im Bankschließfach aufgehoben. Diese Aufbewahrung ist verglichen mit dem Diebstahlrisiko recht preiswert.
Egal was du für dein Geld planst, lassen dir genügend Zeit
und lassen dich von unterschiedlichen Banken/Beratern beraten. Bei jedem Beratungsgespräch lernt man dazu.
Spätestens ab 65 (möglichst schon ab 50plus) sollte man klären, ob die bisherige Art Wohnung auch für die nächsten 15 bis 20 Jahre passt. Oft ist abzusehen,
dass die Arbeit in Wohnung/Haus und Garten zu viel werden wird.
Für Mieter kann es sinnvoll sein, in eine kleinere Wohnung umzuziehen,
die auch z. B. weniger Treppen hat und näher an Geschäften, Haltestellen, Arztpraxen oder Familienangehörigen gelegen ist.
Hausbesitzer könnten sich überlegen, ob sie in eine Eigentumswohnung umziehen. Wenn das bisherige Haus nicht vermietet, sondern verkauft wird, bleibt vielleicht Geld über, das investiert werden kann:
Z. B. in eine weitere Wohnung, die vermietet wird (=“Zusatzrente“), in einen Wohnwagen auf einem schönen Stellplatz oder in die große Reise, die man schon immer mal unternehmen wollte.
In der Wohnung sollte überlegt werden, wo z. B. Geländer oder Handgriffe sinnvoll sind: Stufen am Hauseingang, Stufe zur Terrasse, Dusche, Badewanne usw. Oft sind es die Stellen, wo man auch heute schon gerne mit der Hand an die Wand greift und wo eigentlich mal frisch gestrichen werden müsste.
Für den Fall der Fälle sollten einige Vollmachten erteilt werden:
Klären ob für alle Konten und vor allem für das Girokonto eine Kontovollmacht zu Lebzeiten und darüber hinaus besteht. Ist die dort angegebene Person noch aktuell und vertrauenswürdig? Sowohl zu Lebzeiten kann so eine Vollmacht nützlich sein (während einer größeren Reise, einem Krankenhausaufenthalt oder einem (hoffentlich nur vorübergehenden) Verlust der Geschäftsfähigkeit usw.), nach dem Tod erleichtert eine „Vollmacht über den Tod hinaus“ Hinterbliebenen das Weiterleben enorm:
Stellen Sie sich mal vor, was passiert, wenn außer Trauer und Beerdigungsstress auch noch Probleme dadurch entstehen, dass das Girokonto gegen Abbuchungen gesperrt ist, dass Daueraufträge abgestellt sind, dass kein Geld und keine Kontoauszüge mehr am Automaten gezogen werden können und dass Konten nicht mehr online verwaltet werden können.
Mit einer solchen Vollmacht funktioniert alles „wie normal“ weiter. Die Bank wird i. d. Regel erst mit Einschränkungen reagieren, wenn sie offiziell (= durch Abgabe von Sterbeurkunde und ggf. Testament) über den Tod des Kontoinhabers informiert wird.
Vollmachten zu Lebzeiten können auch zeitlich befristet erteilt werden.
Nicht alle Ärzte sind gleich gut. Es lohnt sich, nach guten Ärzten zu suchen oder auch mal einen zweiten Arzt zu befragen. Während der eine Arzt einen Patienten schon aufgegeben hat, findet ein zweiter Arzt noch einen weg das Leben um Jahre zu verlängern.
Auch die besten und liebsten Ärzte dürfen pro Quartal oft nicht so viel an Medikamenten, Krankengymnastik oder Logopädie verschreiben, wie ein Patient vielleicht bräuchte. Manchmal hilft es auch hier, für diesen Zweck einen zweiten Arzt zu besuchen.
Diese Frage motiviert Ärzte:
„Was würden Sie tun, wenn es ihre Mutter/Vater wäre?“
Auch im Alter ist es wichtig auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung zu achten.
Auch die Menge sollte so angepasst werden, wie es für den Körper gesund ist, so dass kein Übergewicht entsteht.
In manchen Fällen hilft dem Wohlbefinden im Alter auch eine gezielte Ernährung.
So fördert Weizenkeimextrakt, auch Spermidin genannt, beispielsweise den körpereigenen Autophagie-Prozess, der für die Erneuerung der Zelle zuständig ist.
Er sorgt auch für die Erneuerung der Hautzellen und damit für straffere Haut.
Wer etwas zu vererben hat, sollte sich darüber informieren, wem sein Erbe zufallen wird und was der Staat davon in Form von Erbschaftsteuer abzweigen wird. Für hoffnungsvolle Erben können Erbrecht und Erbschaftsteuer sehr unangenehme Überraschungen bieten.
Gutes und preiswertes, häufig sogar kostenloses Informationsmaterial ist oft bei Banken und Sparkassen erhältlich.
Außer einem Testament sollten auch Listen zu folgenden Punkten aktuell und gut auffindbar sein:
Zum Girokonto und anderen häufig benutzten Konten sollten Verfügungsberechtigungen „über den Tod hinaus“ gegenüber vertrauenswürdigen Personen erteilt werden. Dies kann bei längeren Reisen, in Notfällen oder nach einem Todesfall sehr hilfreich sein.
Manche Menschen wollen auch die Art ihrer Beerdigung regeln. Dies sollte mit den Angehörigen besprochen sein und gut auffindbar schriftlich hinterlegt werden. „Im verschlossenen Umschlag beim Testament“ ist der falsche Platz dafür.
Zum Leben gehört auch sinnvolle Beschäftigung. Wer noch kein Hobby hat, kann sich etwas aussuchen. Auch über 65 kann man Neues tun und erlernen. Es macht sogar Spaß, noch etwas Neues anzufangen. Es sollte aber nicht in zusätzlichen Stress ausarten.
Wer Zeit und auch das nötige Geld hat, kann den einen oder anderen Reisetraum verwirklichen.